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Der Weg zum Infrarot Portrait
Autor: Sigrid Johns
Ich mag Menschen und ich mag Portraits von Menschen. Im Infrarot-Licht sind sie noch viel reizvoller. UND in die Natur eingebettete Menschen sind eine absolute, harmonisch tief berührende Erscheinung.
Doch bevor ich solche bezaubernde Fotos zustande brachte, bedurfte es einer Portion Experimentierfreude, Ausdauer und viel Geduld. Bei den meisten Menschen werden durch den IR-Filter die knapp unter der Haut liegenden Adern als dunkle Linien sichtbar, Augen kommen dunkel, leblos und matt und ein Lächeln wirkt in den meisten Fällen etwas befremdend.
Du fragst dich jetzt warum ich die Adern nicht wegretuschiere, die Augen aufhelle und die Portraits nur mit leichtem Lächeln mit geschlossenem Mund mache? Nun ja, das ist sehr zeitaufwendig und ist eher mit einer Strafe zu vergleichen als mit Freude. Mit dem passenden MakeUp könnte man auch gegensteuern, jedoch sind auch hier im Vorfeld genaue Testungen der MakeUp – Varianten nötig, da jedes MakeUp andere Auswirkungen auf die IR-Wellenlänge hat.
Es muss eine andere Möglichkeit geben! Also recherchierte ich im Internet. Im Buch von Klaus Mangold „Digitale Infrarotfotografie“ wird ein bisserl darauf eingegangen. Leider waren die Ergebnisse nicht wirklich zu meiner Zufriedenheit.
Was nun?? Weitersuchen oder aufgeben? Alles hinschmeißen war für mich keine Option, also doch lieber weitersuchen… Nach drei weiteren Infrarot-Fotografen, über die ich im Internet gestolpert bin, die mir aber leider keine befriedigenden Antworten auf meine Fragen geben konnten, fand ich endlich Sven.
„Probiert’s einmal mit einem schwachen IR-Filter“, war seine Antwort – und – siehe da, keine lästigen Adern. Danke für diesen wertvollen Tipp! Jetzt galt es ein Funkeln in die Augen zu bekommen. Wenn die Sonne nicht zu hoch steht, sondern die Sonnenstrahlen etwas flach einfallen, beginnen die Augen zu leuchten.
Probier es aus! Es macht großen Spaß. Und keine Angst, der Überraschungseffekt ist nach wie vor da. Ich kann im Vorhinein noch immer nicht sagen ob die Augen eher hell oder dunkel auf dem Foto erscheinen. Helle Augen können ganz hell oder dunkel auf dem Foto aussehen. Genauso ist es mit dunklen Augen. Ich hatte einmal eine junge Frau mit sehr dunkelbraunen Augen, ich würde sagen, die Augen waren schwarz, aber es gibt ja keine schwarzen Augen. Diese Augen waren auf dem Portraitfoto richtig hell. Ja ja, die IR-Fotografie ist immer für eine Überraschung gut. Genau das finde ich, macht diese Art der Fotografie so interessant.
Jetzt noch kurz ein paar Worte zu Studiofotos mit der IR-Kamera. Viele erfolglose und teilweise frustrierende Ergebnisse mit der Blitzanlage hatte ich. Die Fotos waren kontrastlos. Auch Photoshop konnte nichts hineinzaubern, da der Kontrast so niedrig war. Es war eine graue Suppe ohne jeglicher Spannung und Reize. Es fehlte anscheinend ein erheblicher Teil der IR-Wellenlänge. Auch die Verwendung von normalen Reflektoren ohne Softbox ergaben keine prickelnden Bilder. Dieser schöne weiche, sanfte alabasterartige Charakter war nicht da.
Wie bekomme ich mehr von der Infraroten Wellenlänge in mein Studio?? Genau, mit Infrarot-Wärme-Schmerzlampen… Das war des Rätsels Lösung. Über „Will Haben“ schnell ein paar gebrauchte Lampen besorgt und los ging es… Jetzt steht einer ausgedehnten Session sowohl im Studio als auch in der Natur nichts mehr im Weg.
Besuch mich gern bei meiner nächsten Ausstellung am 7. September 2024 von 10-19 Uhr in 1180 Wien, Gymnasiumstraße 33 in meinem Fotostudio „Das Portrait“ oder buche Dir einen Termin unter www.dasportrait.com und 0043 1 479 64 26.
Mehr Infos und Bilder von Sigrid Johns finden sich auch auf der Webseite und Social Media:
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