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Milchstraße im Teide Nationalpark
ein Beitrag von David Behne
Ich habe kürzlich meine Sony A7s mit einem Astrofilter bei IRreCams umbauen lassen. Die erste Chance, die umgebaute Kamera zu testen, ergab sich nun im Sommer auf Teneriffa. In der Mitte der Insel liegt der vulkanische Nationalpark Teide. Obwohl die Insel nicht sehr groß ist und sich einige Städte um den Nationalpark ansiedeln, ist die Qualität des Nachthimmels dort unglaublich gut. Möglicherweise liegt das an der Höhe von 2000 Metern, in der man der Lichtverschmutzung der Küstenstädte schon etwas entfliehen kann. Der Park ist voll von Lava, Felsen, Kakteen und Pflanzen. Einen interessanten Vordergrund für Landschaftsaufnahmen mit Nachthimmel zu finden, ist nicht schwierig. Man hat fast zu viel Auswahl.
Die Gegend ist bei Nachtschwärmern so beliebt, dass an jedem der größeren Parkplätze Nachthimmel-Touren angeboten werden, zu denen im 30-Minuten-Takt Busladungen von Menschen gefahren werden. Diese großen Parkplätze gilt es also eher zu meiden, wenn man seine Ruhe will und vor allem nicht ständig mit Taschenlampen geblendet werden möchte.
Von der Qualität der Bilder mit dem neuen Filter bin ich absolut überwältigt! Ich war noch nie in der Lage, solch eine Fülle von Farben abzubilden. Am Ende der Bearbeitung habe ich oft dazu tendiert, die Sättigung etwas zurückzudrehen, weil es mir fast zu bunt wurde, besonders im Bereich Magenta/Rot.
Die Bilder entstanden mit verschiedenen Festbrennweiten und Zoom-Objektiven: 14mm, 24mm, 35mm und 55mm. Ich verwende den kleinen Startracker Vixen Polarie. Da ich meist ziemlich weitwinklig fotografiere, ist eine sehr genaue Ausrichtung gar nicht erforderlich. Ich richte den Tracker lediglich per Augenmaß auf den Nordstern aus. Mit 24mm komme ich meist locker auf 90 Sekunden Belichtungszeit, ohne dass die Sterne verwischen.
Die Fotos entstanden an insgesamt drei verschiedenen Abenden, jeweils zwischen 22:30 und 0:00. Wie man den Bildern unschwer entnehmen kann, gehöre ich zu den Süchtigen nach dem Kern der Milchstraße. Ich versuche zwar häufig andere Kompositionen, aber dann drehe ich mich doch wieder nach Süd-Ost 🙂
Alle Bilder sind mit dem gleichen Rezept entstanden: Himmel und Vordergrund werden nacheinander aufgenommen. Der Himmel mit dem Startracker mit Belichtungszeiten von 45-90 Sekunden. Zusätzlich zu den normalen Aufnahmen mache ich immer noch eine Aufnahme mit dem Starglow-Filter von Kase. Dieser erzeugt einen Schein um die größeren Sterne und reduziert die kleineren Sterne. So entsteht für mich ein etwas ruhigerer Eindruck des Nachthimmels. Die Aufnahme mit Filter blende ich später mit ca. 20% Stärke ein. Der Vordergrund wird dann ohne Startracker aufgenommen. Ich mache jeweils fünf bis zehn Belichtungen, die ich zwecks Rauschreduzierung stacke. Die Bearbeitung ist relativ einfach und folgt meist nur einigen Schritten in Lightroom und Photoshop.
Ich gehöre nicht zu denjenigen, die beliebig Vordergründe aufnehmen und dann die Milchstraße in Photoshop einfügen. Das getrennte Aufnehmen von Himmel und Vordergrund dient nur der besseren Qualität der Bilder am Ende.